Einhorn

Was geht im Mittelalter?
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Norbert von Thule
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Einhorn

Beitrag von Norbert von Thule »

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Grenzwissenschaft aktuell, heute:
In Slowenien hat ein Jäger einen Rehbock mit einem massiven einzigen zentralen Geweih erlegt, was dem Tier zweifelsohne das Aussehen eines klassischen Einhorns verlieh. Bei der Deformität handelt es sich um eine seltene Form des Fehlwuchses, bei dem die eigentlich zwei Gehörne zu einem zusammengewachsen waren. Forscher sehen in dem seltenen Wuchs eine Erklärung für die gerade im Mittelalter beliebten Mythen um sagenhafte Einhörner.
Erlegt wurde das Tier im vergangenen August von einem Jäger nahe Celje in der Region Savinjska. Wie "National Geographic" berichtet, erklärte der das Tier untersuchende Wissenschaftler Bostjan Pokorny vom Forschungsinstitut ERICO Velenje, dass er selbst noch nie einer solche Abnormität gesehen habe. Der Jäger unterstreicht indes, dass er das Tier aufgrund seines schon fortgeschrittenen Alters und nicht wegen seines sonderbaren Fehlwuchses erlegt habe. Diesen habe er aus der Schussentfernung zunächst gar nicht als solchen erkannt.
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Links: Der Schädel des slowenischen Einhorn (Foto: Eva Klevska). Rechts: Bereits im Juni 2008 wurde in einem italienischen Naturpark in der Toskana ein 10 Monate alter Rehbock mit nur einem Horn entdeckt und vom Naturwissenschaftlichen Zentrum Prato (CSN) dokumentiert. Historische Ausprägungen dieser morphologischen Anomalie lege die Vermutung nahe, dass in der Vergangenheit gesichtete Hirsche, Rehe oder andere Tiere mit nur einem Horn den Mythos Einhorn entstehen ließen.

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Einhornmosaik auf einem Kirchenfußboden von 1213 in Ravenna. Nicht nur, dass das hier dargestellte Horn dem des jetzt erlegten Rehbocks stark gleich. Dieses Einhorn hat sogar statt die eines Pferdes bzw. sog. Einhufer die typischen Paarhufe eines Rehs.
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